Pushen und tricksen auf 120 Meter Länge

Foto der Ludwigsburger Kreiszeitung zur Eröffnung des Pumptracks in Affalterbach
Die Hügel und Kurven machen die Strecke zu etwas Besonderem. Foto: Horst Ettensberger

„Es ist nicht der heißeste Tag, aber die heißeste Anlage“, findet Bürgermeister Steffen Döttinger. Und die Pumptrack-Kids geben ihm bestimmt recht: Gestern wurde die neue Pumptrack-Anlage am Sportzentrum Holzäcker offiziell freigegeben – mit 120 Meter Länge ist sie neben der Strecke in Bietigheim die größte im Kreis Ludwigsburg. Die jungen Affalterbacher Radsportler sind begeistert. Sie drängeln sich vor dem roten Absperrband und können es kaum erwarten, endlich loszulegen. „Ich bin richtig aufgeregt“, sagt Noah Rieger. Es sei „geil“, endlich auf der Strecke fahren zu können. Zwei Stunden ist er schon da und wartet. Vor allem die Kurven und die Hügel seien super. „Und die Länge“, fügt Fynn Heit hinzu. Andere Anlagen seien kleiner. Hier werde es bestimmt nicht langweilig. Man könne springen, auf einem Rad fahren, Tricks machen wie den Lenker drehen, oder einfach nur „pushen“, wie es im Fachjargon heißt. Die Semiprofis Julian Steiner und Daniel Renz machen es den rund 150 Besuchern vor: Ohne zu treten, nutzen sie die Kurven und Hügel so, dass sie nur durch die Kraft des Körpers und Ziehen und Drücken immer schneller werden. „Das sieht sehr elegant aus“, bemerkt eine Zuschauerin.

 

Dass die Strecke so lang wurde, ist der Verdienst der Pumptrack-Kids selbst. Ein Viertel der Strecke wurde durch Spenden finanziert. Als sie unter der Federführung von Holger Heit 2017 einen Brief an Bürgermeister Döttinger geschrieben hatten, war noch von einer kleineren Strecke die Rede. Nach Besichtigungsfahrten und einer beeindruckenden Vorführung eines Jungen in Bietigheim genehmigte der Gemeinderat 70.000 Euro für die Anlage. Die Pumptrack-Kids, oder besser gesagt der engagierte Vater Holger Heit, machte sich auf Sponsorensuche und sage und schreibe 16.740 Euro kamen zusammen. So wurde die Strecke doch länger als ursprünglich gedacht, Der Standort beim Sportzentrum erwies sich nun als Glücksfall: Ursprünglich wollten die Jugendlichen die Anlage an der Lemberghalle, doch nur hier an den Sportanlagen war jetzt auch genug Platz.

 

Innerhalb von zweieinhalb Wochen realisierte Pumptrack-Spezialist Konrad Willar die Strecke, der Bauhof bepflanzte die Ränder, so dass die Radbegeisterten nun pünktlich zu den Sommerferien starten können. Und nicht nur die: Ein Pumptrack kann auch mit Skateboard, Longboard, Inlineskates oder Scooter befahren werden. Selbst mit dem Laufrad können Kleinkinder ihre motorischen Fähigkeiten auf dem Pumptrack trainieren. Von anderen Anlagen weiß man, dass gegenseitige Rücksichtnahme selbstverständlich ist.